Süddeutsche Meisterschaften im Rhönradturnen

In diesem Jahr hält Meike Sprankel die Fahne des TSV Groß-Eichen in der höchsten deutschen Leistungsklasse des Rhönradturnens hoch.

Am Samstag, den 6. Mai fanden in Rimpar die Süddeutschen Meisterschaften im Rhönradturnen statt, bei denen sich drei Jugendturnerinnen des TSV Groß-Eichen für die Deutschen Meisterschaften 2017 qualifizieren wollten. Damit setzten Felicia Mölcher, Joana Ziersch und Meike Sprankel die Tradition des TSV Groß-Eichen fort, in fast jedem Jahr Kandidaten zu stellen, die um die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften kämpfen und damit den Bedingungen der kleinen Halle trotzen und in den Wettbewerb mit den Hochburgen aus  Taunusstein, Marburg oder Schwaigern zu treten.
So war auch in diesem Jahr das Spiraleturnen die Zitterdisziplin der Mädchen, denn beim Training für diese Disziplin zeigt sich der Nachteil der kleinen Halle besonders deutlich, denn maximal zwei Räder können gleichzeitig in Groß-Eichen turnen und Schwierigkeiten einüben.  Im Sprung über das rollende Rad und beim Geradeturnen ist der Nachteil nicht ganz so groß und hier liegen die Stärken der Turnerinnen aus Groß-Eichen.  So zeigte Meike Sprankel mit Abstand die beste Anschwebphase aller Teilnehmerinnen und erhielt für ihren ihren hohen  gebückten Saltos  eine  Wertung  von 6,55 P. Auch Joana Ziersch zeigte in der gleichen Altersklasse AK 17/18 einen schönen gebückten Salto, der mit 6,50 Punkten bewertet wurde. Felicia Mölcher hatte im ersten Versuch eine gehockten Salto vorwärts in der AK 13/14 einen tollen Absprung erwischt und flog so hoch, dass sie leider keine sichere Landung mehr schaffte. Im zweiten Sprung ging sie dann auf Sicherheit und konnte damit natürlich nicht so viele Punkte erringen wie gehofft, nur 5,25 Punkte statt der möglichen 6 Punkte.  Leider zogen sich diese Unsicherheit ein wenig durch Felicias gesamten Wettkampf: Nach einer etwas unsauberen großen Spirale zeigte sie eine tolle tiefe und spektakuläre kleine Spirale im Spagat, so dass sie auf 4,70 Punkte kam. Die abschließende Geradekür verlief umgekehrt, nach starkem Beginn kam es in der letzten Schwierigkeitsbahn leider zu einem Radstillstand, so das neben einem Großabzug auch noch viele Schwierigkeitspunkte fehlten, was die Enttäuschung von Felicia für die niedrige Wertung von 5,20 Punkten erklärte.  „Sie hat das Potential und großes Talent für das Rhönradturnen, wir arbeiten weiter an der nervlichen Stabilität und dann wird Felicia im nächsten Jahr erneut die Qualifikation in Angriff nehmen und dann sicherlich schaffen, wenn sie ihre Übungen zusammen auf den Punkt bringen kann“  machte Trainerin Hannah Hedrich bereits deutlich, welche Schwerpunkte im Training zu setzen sein werden.
Nach den Zwischenplatzierungen im Mittelfeld galt es nun auch für die älteren Mädchen um die Qualifikation zu kämpfen und im Spiraleturnen wenigstens durchzuturnen um den Anschluss an Platz 10 nicht zu verlieren, der die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften bedeuten würde.
Dies gelang Joana leider nicht, ein Absteiger kostete wertvolle Punkte und erklärte den Rückstand auf Meikes Wertung von 5,50 Punkten zu 6,20 Punkten.
Wie so oft brachte die abschließende Kürübung im Geradeturnen die Entscheidung.  Meike Sprankel konnte vorlegen und auf Grund ihrer  schwierigen und sehr risikoreichen Übung, die sie trotz Defiziten in der Haltungsnote durchturnte, eine gute Wertung von 8,75 Punkten erreichen und damit einige Konkurrentinnen überholen. Joana wusste, dass sie bei niedrigerem Ausgangswert durch Haltung punkten musste. Das gelang ihr auch sehr gut und sie erreichte 7,35 Punkte für ihre durchgeturnte  Übung.  Da es recht viele Wertungen in diesem Größenbereich gab, war die Spannung bei der Siegerehrung sehr groß und endete leider mit einer kleinen Enttäuschung: auf Platz 11 verpasste sie um einen Rang die Qualifikation. „So haben wir die Siegerehrung mit einem lachenden und einem weinenden Auge verfolgt, denn Meike hat es auf Platz neun gerade geschafft zur Deutschen Meisterschaft beim Turnfest in Berlin und Joana ist leider knapp am 10 Platz vorbei geschrammt, das ist total schade. Es wäre so schön gewesen, wenn beide Mädchen diesen Höhepunkt hätten turnen dürfen…“ stellten die Trainer Hannah Hedrich und Dirk Wünsch einmal mehr fest, dass Erfolg und Misserfolg im Sport oft ganz eng beieinander liegen können.